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22.04.2024
 
Qualitätsrindfleisch
vom HIGHLAND
VERKAUF nach
VERABREDUNG!

AUSSENVERKAUF
durchgängig!
(bitte "weiterlesen"
anklicken!)

 
21.04.2024

Qualitätsrindfleisch
vom HIGHLAND

tiefgefroren vorrätig
KW 17:
Roastbeef, Rumpsteak, Rouladen, Braten, Rostbratwurst
(bitte unten "weiterlesen"
anklicken!)

SINGLE MALTS
im Ausschank!
Hörner zu verkaufen!

21.12.2023

LIVE 2023
ALEX PANTER
und seine Band
 
Alex Panter & His Band
Wortklub domicil Dortmund
LIVE Full Set 02.11.23

Samstag, 20.05.23
Merzbacher Grillhütte
Open Air
Rheinbach
19.00 Uhr
Einlass 18.00 Uhr
Eintritt frei (Hutgage)

Mittwoch, 19.07.23

Zwischen Kneipe und Kirche
Open Air
Hülsenbusch
19.00 Uhr
Einlass 18.00 Uhr
Eintritt frei (Hutgage)

Freitag, 18.08.23
Alter Bahnhof Marienheide
Biergarten
19.00 Uhr


Donnerstag, 02.11.23
19.30 Uhr
Moderation:
Thomas Koch (WDR 5)
Gäste:
Julia Mateus (Titanic)
Dietmar Wischmeyer
(Heute-Show)
Thema:
Freiheit für die Witze und ihre Menschen

Alex Panter & His Band
Wortklub domicil Dortmund
LIVE Full Set 02.11.23

Weitere Termine folgen.
Info, Videos etc gibt´s
hier und auf
alexpanter.com

das AKTUELLE ALBUM:


Alex Panter
Some Time Now
CD 12,00
 
22.09.2023

LIVE-Musik    


ACHTUNG:
kein Christmas-SPECIAL in 2023!
Ab 2024 wieder regelmäßig!
 
Christmas-SPECIAL
PENTINGHAUSEN
Samstag, 17.12.22
Verkauf 9.00 - 19.00 Uhr
LIVEMUSIK ab 17.00 Uhr
STEVE CRAWFORD
PETE COUTTS
FABIO NETTEKOVEN
ALEX PANTER

kleiner Weihnachststand
mit Highland-Fellen etc.
Feuerzangenbowle
Single Malts
Rostbratwurst vom Highland
Shuttle ab 17.00 Uhr


20.03.2015

Schauen
Aonghas Dubh von Oberberg Ringsieger auf Bundesrasseschau 2012

Hintergrund


Im Oktober 1989 stehen mein Vater, einige Freunde und ich in Gummistiefeln vor dem Great Western Hotel in der westschottischen Hafenstadt Oban, wo anlässlich der 93ten Highland Autumn Show and Sale der traditionelle Züchterabend stattfinden soll.
Oban, - the gate to the islands-, ist eine kleine Stadt, an dessen Pier kleine bis mittelgroße Fischerbote pendeln und die Fähren zu den Inneren und Äußeren Hebriden verkehren. Unterhalb des unvollendeten, dem Kollosseum in Rom nachgebildeten MacCaigs Folly produziert eine mittelalterlich erscheinende Destillerie den kräftigen Oban Malt. Rundherum prägen graue Steinhäuser und Mauern das Bild ruhiger Kontinuität.


Wir sind überrascht von der in perfekter Abendgarderobe dargebotenen Eleganz hinter den hell erleuchteten großflächigen Fenstern, und angeregt durch den Prunk einiger ungewaschenen Limousinen mit Highland-Torso auf der Kühlerhaube entscheiden wir uns für einen kurzen Gang durch die abendliche Stallgasse. Der United Auction Mart liegt nur wenige Fußminuten entfernt am gewerblich ausgefransten Rand der Stadt. Dunkel glänzende Highlandfärsen von den Inseln Coll, Canna oder North Uist, die während der Schau ihren massigeren Konkurrenten aus südlicheren Regionen mit Stil und Charakter meist erfolglos entgegengetreten waren, sollen morgen in der Auktion ihren tatsächlichen Wert beweisen. „One man, one opinion“ heißt das Motto, nach dem in Oban Schaurichterurteile abgehakt werden. Willi ist auf der Suche nach einem Highlandbullen. Und der soll aus der klassischen Heimat der Rasse kommen, die er ein Jahr zuvor bereist hat. Der Job: eine Handvoll deckfähiger Highland-Rinder von der Streichelwiese des Zoos Hannover, die Willi seit 1985 auf  gepachteten Weiden hinter seinem Elternhaus, der alten Schule in Kotthausen, hält. Ich bin der Dolmetscher.

Wir hätten Gille Ruadh of Glenquoich, ein hochgeschossenes, recht mageres aber bewegliches und ausdruckstarkes Bullkalb, das in seiner Altersgruppe an erster Stelle stand, auch genommen. Wir ersteigerten jedoch den an drei platzierten Arthur Mountleigh, - etwas kleiner und unspektakulär, aber gut bemuskelt und ebenfalls mobil-, zu einem günstigeren Preis. Willi war zufrieden und ließ sich sofort davon überzeugen, auf dem Rückweg noch eben unplanmäßig zwei Kuhkälber aus William Thomsons Woodneuk- Herde zu kaufen. Diese Auktion war die letzte vor dem im Februar 1990 verhängten EU- Exportverbot für britische Rinder, das erst im Juni 2006 wieder aufgehoben werden sollte.

Auch in den folgenden Jahren prägen die Stars der Szene wie "Monteith," stockman der Balmoral Herde, Jack Ramsay, Millerston, oder Liz Campbell, Pollok, mit ihren auf den Punkt zugefütterten Highlandern und ihrem perfekten handling das Schaugeschehen in Oban. Daneben jedoch gibt es andere, die oft die magereren aber korrekteren, ausdrucksvolleren und am Ende auch teureren Highlander vorstellen.
Es geht um das ernsthafte, geduldige Bemühen, ein über viele Jahre herausgezüchtetes, mit viel Arbeit vorbereitetes Rind möglichst optimal im Rahmen dieser Schau vorzustellen, um mit Hilfe der folgenden Auktion einen dieser Leistung gebührenden Preis zu erzielen.

Balmoral-Färse, Ardbhan-Kuhkalb, Oban10/90

Im Januar 1990 kündigt die EU ihr Exportverbot an, und ich muss meinen im Winter gefassten Plan ändern. Ich sage meinen Besuch bei Andrew Morrow, stockman der Douglas-Herde, der mir auf der Eurotier in Frankfurt seine Beratung bei der Auswahl von zwei Qualitätsfärsen („real top- heifers, Alex“) angeboten hatte, ab, um mit Hilfe von Bill Smith, der in Oban Arthur Mountleigh vorgestellt hatte, kurz vor Toresschluss telefonisch eine Tochter der Oban-Siegerin Donnag Sgairteil 17th of Leys und eine Enkelin der zweifachen Royal Highland Show Siegerin Bhanna Prionnsa Og 11th of Benmore zu kaufen.

Angus MacDonald und seine Mutter Ena McNeill geben nicht viel auf Schauerfolge. Sie haben einen unmittelbareren, konkreteren Blick auf die Dinge und sind dabei nicht zimperlich: „It goes if it doesn´t work“. Seit Sommer 1991 besuchen wir sie regelmäßig während unserer Schottlandreisen auf der Hebrideninsel North Uist.

Von Oban nach North-Uist: Skye

Die extremen Bedingungen am nordwestlichen Rand Europas, - starker Wind und Regen, kaum Schutz auf flachem kargen Weideland und leicht ansteigenden Moorflächen-, trennen die Spreu vom Weizen, auch in der Highlandzucht. Funktionalität geht vor Optik. Genauer: „Ein gutes Auge sieht in der dreijährigen Färse die 20- jährige Highlandkuh mit einem kräftigen Kalb bei Fuß, die überall ihren Weg gehen wird, - oder eben nicht“, sagt Angus. Und: „Ein Bulle kann nach der äußeren Begutachtung brauchbar sein. Ein guter Highland-Deckbulle ist darüber hinaus der Sohn einer herausragenden Highlandkuh“. 
Als Angus uns anbietet, einige Kühe in seiner gut 100 Highlandkühe plus Nachzucht großen Ardbhan-Herde auf einer Gesamtfläche von runden 835 Hektar mitlaufen zu lassen, kaufen Petra und ich Kühe und Rinder, deren Kuhfamilien in ihren Herkunftsherden seit mehreren Generationen Qualität und Leistung zeigen, - und die sich auf North Uist behaupten können.





Im Juni 2006 und im Januar 2008 importieren wir schließlich 10 Urenkelinnen, Enkelinnen und Töchter dieser Kühe. Die Kälberjahrgänge 2009, 2010 und 2011, Nachzucht unseres Deckbullen Madadh Ruadh of An Sidhean,  führen die beiden Herden, die wir in den vergangenen gut 15 Jahren über drei Highland-Generationen gezüchtet haben, zusammen.
Willi, der sich in 2000 aus dem aktiven Geschäft zurückgezogen hatte, ist heute wieder voll dabei. Er kümmert sich um die Zäune und die Grünlandpflege, hilft bei der Winterfütterung und der Heuernte und trainiert mit mir die Schautiere, die wir gemeinsam auf jährlich drei bis vier Veranstaltungen vorstellen.
In der Highlandzucht muss knapp kalkuliert werden. Highlandochse und –färse liefern erstklassiges Qualitätsrindfleisch, gerade weil sie sich langsam entwickeln und ein im Vergleich zu anderen Rinderrassen nur geringes Schlachtgewicht aufbauen, - das aber bei in vielen Bereichen gleichen Festkosten, von den Beiträgen zur Berufsgenossenschaft bis zu den Schlachtgebühren. Dies funktioniert nur mit guten Highlandkühen, die in einem „minimum input- maximum output“ System, wie es in den traditionellen schottischen Highlandzuchtbetrieben durchgeführt wird, bei niedrigen Gesamtkosten ein kräftiges Kalb aufziehen, das als Färse oder Ochse im Alter zwischen 30 und 36 Monaten einen optimal zwischen 240 und 290 Kilogramm schweren wertvollen Schlachtkörper bietet. Und: in allen Bereichen muss die Qualität des Endprodukts im Mittelpunkt stehen.

Also selektieren wir auf leichte Geburten, kälberfreundliche Euter, viel Milch und ein gutes Gangwerk, um Arbeitszeit sowie die Kosten für Tierarzt und Klauenpfleger (seit 1996 keine Behandlung mehr) einzusparen. Mit einem Deutz D 50 (Baujahr 1965), gebrauchtem Wender und Schwader sowie der Hilfe des Lohnunternehmers machen wir zwischen Mitte Juni für die Jungtiere und Ende August für die Kühe einen ungedüngten Heuschnitt pro Jahr. Allein unsere Kälber, die wir im Alter von ca. 10 - 12 Monaten an Halfter, Strick und Körperkontakt (Siegi) gewöhnen, und die Schautiere erhalten zusätzlich Getreide, eine höchst nahrhafte und der Rasse entsprechende Mischung der Biomühle und Kräuterfutter GmbH von Hubert Cremer in Kleve.

Im 30 Minuten entfernten Vossebrechen, Sitz des Schlacht- und Metzgereibetriebs Berg und Mark, schlachten wir durch die Reihe ruhige Tiere, deren Fleisch nach knapp zweiwöchigem Abhängen dort fachmännisch zerlegt wird. Wir übernehmen das Vakuumieren der Teilstücke, was eine weitere 14-tägige Reifung des Fleisches in unserem Kühlraum ermöglicht. Dem mittlerweile verstorbenen Metzger Karl-Heinz Klucke verdanken wir die Entwicklung einer hochwertigen Auswahl an Räucherspezialitäten, deren Herstellung heute der im Bereich der ökologischen Wurstherstellung exzellent ausgebildete und erfahrene Thomas Dressler von der Metzgerei Berg und Mark übernimmt.

„Bred to breed“ ist ein Werbespruch der in der Nähe von Ayr ansässigen Millerston Fold, eine der in Oban erfolgreichsten schottischen Highlandherden. Hierzulande haben wir es bislang nicht geschafft, der völlig spekulativen und untransparenten Zuchttiervermarktung ab Hof eine funktionierende offizielle Verkaufsschau des Verbands deutscher Highland Cattle Züchter und Halter e.V. (VdHC) als qualitativen und preislichen Taktgeber entgegenzustellen. Ein großer Teil unserer Züchterkollegen scheut den Wettbewerb von Verkaufstieren und nimmt beim Verkauf und Kauf von Zuchttieren eine Selektion auf den billigsten Highlander vor. In deren Folge werden schnell mehr gute Highlander geschlachtet als zur Zucht verkauft und eingesetzt. Gemeinsam mit anderen engagierten Züchtern haben Willi und ich uns lange im Rahmen der Verbandsarbeit für den Aufbau einer bundesweit offenen Highland-Verkaufsschau (mit Schau und Auktion) im sauerländischen Meschede eingesetzt, die mittelfristig, wie die Auktion in Oban, zumindest die reelle Chance bieten soll, für gute Highlander auch einen korrekten Preis erzielen zu können. Der Martinsmarkt im November und der Frühjahrsmarkt im März sind jedoch mit jeweils nur rund 30 his 40 Verkaufstieren bisher nicht attraktiv genug und finden auf Bundesverbandsebene keine Unterstützung.
In 2011 ist dieses Projekt auf Verbandsebene schließlich aufgegeben worden.

Die Highlandzucht wird sich hier nur etablieren können, wenn sie betriebswirtschaftlich funktioniert. Das geht nur mit guten Highlandkühen, und die haben ihren Preis. Wie der Oban Malt, der in mittelalterlichen Gemäuern mit viel Erfahrung in ruhiger Kontinuität hergestellt wird.

Herbst 2011